Suchergebnisse
Filter
26 Ergebnisse
Sortierung:
Sekundäranalyse qualitativer Daten aus lebensgeschichtlichen Interviews: Reflexionen zu einigen zentralen Herausforderungen
In: BIOS - Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen, Band 21, Heft 2, S. 256-267
Ausgangspunkt des Beitrags ist die Beobachtung, dass zahlreiche Forschungsprojekte, die lebensgeschichtliche Interviews als zentrale Informationsquelle heranziehen, mit zumindest zweifachem Anspruch ausgestattet sind: zum einen Wissen über historische Tatsachen zu generieren und zum anderen biographische Gegebenheiten der Interviewten zu erfahren; also einer historischen wie auch einer (auto-)biographischen Perspektive zu folgen. These der Autorin ist, dass der theoretische und methodologische Rahmen eines Forschungsprojekts, welches Befragungen als zentrales Erhebungsinstrument einsetzt, den Ablauf eines Interviews stark beeinflusst - und damit das Analysematerial ebenfalls entscheidend prägt. Diese These wird am Beispiel zentraler Aspekte der Interviewsituation, die für die Sekundäranalyse wichtig sind, verdeutlicht. Thematisiert werden dann die Herausforderungen bei der Analyse/Interpretation, die sich durch die Zwischenschritte der Transkription und Übersetzung ergeben. Im dritten Teil wird auf den (Forschungs-)Kontext der (Sekundär-)Analyse selbst eingegangen. Damit Oral-History-Interviews auch sekundäranalytisch wissenschaftlichen Kriterien entsprechend ausgewertet werden können, ist eine ausführliche und gewissen Standards folgende Forschungsdokumentation unumgänglich. (ICA2)
»Bewusstseinsregion Mauthausen – Gusen – St. Georgen« – memory goes regional
In: Erinnerungsorte in Bewegung
Mauthausen im Unterricht: ein Gedenkstättenbesuch und seine vielfältigen Herausforderungen
In: Schriften der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien, Krems 7
Weißsein und Dominanzkultur - Erklärungsversuche für die Beständigkeit von Rassismus
In: "Rasse" - eine soziale und politische Konstruktion: Strukturen und Phänomene des Vorurteils Rassismus, S. 45-55
Dominanz wird im Dominanzkulturansatz als Machtgeflecht gesehen. Dies ermöglicht zum einen, die verschiedenen Rassismusformen, welche die Geschichte Europas prägen und vielfach auf kulturelle Differenz rekurrieren - wobei diese oft auch "rassisiert" (also biologisiert) wird und in jüngster Zeit auch stark an Religion gebunden ist. Mit dem Begriffsinstrumentarium der Critical Whiteness Studies, die im Wesentlichen auf "Rasse" aufbauen und dies in der Binarität von Schwarz und Weiß tun, können die unterschiedlichen Rassismen kaum gefasst werden. Dies gilt auch und besonders für die Berücksichtigung des nationalsozialistischen Rassenwahns und dessen Auswirkungen auf aktuelle Rassismusformen. Dominanz als Machtgeflecht zu sehen ermöglicht auch, Vorherrschaft und Diskriminierung aufgrund anderer Merkmale, wie etwa Geschlecht (Sexismus), sexuelle Orientierung (Homophobie) oder sozialer Status (Klassismus), zu diskutieren und diese Ungleichheitsachsen in die Gesellschaftsanalyse einzubinden. Wesentlich dabei ist, dass so die unterschiedliche gesellschaftliche Positionierung ein- und derselben Person gefasst und deutlich gemacht werden kann und damit die gleichzeitige Verortung von Diskriminierung und Dominanz. (ICB2)
Race/,,Rasse" und Whiteness - Adäquate Begriffe zur Analyse gesellschaftlicher Ungleichheit?
In: L' homme: European review of feminist history : revue europénne d'histoire féministe : europäische Zeitschrift für feministische Geschichtswissenschaft, Band 16, Heft 2
ISSN: 2194-5071
Die Parteien im Vergleich
In: Rechtsextreme Parteien - eine mögliche Heimat für Frauen?, S. 407-421
Die Autorinnen nehmen einen Vergleich der im vorliegenden Sammelband untersuchten Parteien vor und stellen ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede heraus. Der Vergleich bezieht sich auf die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ), die Alleanza Nazionale (AN) in Italien, den Front National (FN) in Frankreich, die Republikaner (SPR-RSC) in der Tschechischen Republik und die Slowakische Nationalpartei (SNS). Bei ihrer Gegenüberstellung orientieren sich die Autorinnen an den Projekthypothesen, die auch die Grundlage für die Länderberichte bildeten. Um die Basis des Vergleichs und die Hintergründe der einzelnen Ergebnisse vorzustellen, gehen sie zuvor noch auf die unterschiedliche politische Geschichte der genannten Parteien ein. Mit der Hypothesenprüfung soll gleichzeitig die Bedeutung der Ergebnisse für die theoretischen Erklärungsansätze zum Phänomen Rechtsextremismus beleuchtet werden. (ICI2)
Frauen und rechtsextreme Parteien
In: Rechtspopulismus: österreichische Krankheit oder europäische Normalität?, S. 223-242
Die Autorinnen untersuchen folgende rechtsextreme Parteien in Europa unter besonderer Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Aspekte: die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ), die Alleanza Nazionale (AN) in Italien, den Front National (FN) in Frankreich, die Vereinigung für die Republik - Republikanische Partei der Tschechoslowakei (SPR-RSC) in Tschechien und die Slowakische Nationalpartei (SNS) in der Slowakei. Es wird gezeigt, dass zwischen diesen Parteien - trotz großer Unterschiede hinsichtlich Parteigeschichte, Organisationsgrad oder WählerInnenzuspruch - große Ähnlichkeiten in ideologischen und thematischen Bereichen bestehen. Untersucht werden zum einen die frauen- und familienpolitischen Vorstellungen dieser Parteien und zum anderen die Wählerinnenschaft sowie deren mögliche Unterscheidung nach demografischen Merkmalen und Wahlmotiven. Der Vergleich der verschiedenen, aber eindeutig am äußersten rechten Rand zu verortenden Parteien macht deutlich, dass der Rechtsextremismus nicht nur als ein nationalstaatlich beschränktes Problem, sondern auch in geografisch weiter zu fassenden Dimensionen zu betrachten ist, die mit den Stichworten Modernisierung, Individualisierung und Globalisierung umschrieben werden können. (ICI2)
Österreich: Die Freiheitliche Partei Österreichs
In: Rechtsextreme Parteien - eine mögliche Heimat für Frauen?, S. 251-405
Der Beitrag enthält eine detaillierte Analyse der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ). Ausgehend von einer Beschreibung der Geschichte der FPÖ und ihrer gegenwärtigen Positionierung in der politischen Landschaft Österreichs wird zunächst ein Vergleich der Parteiprogramme von 1985 und 1998 vorgenommen. Hier wird deutlich, dass mit dem neuen Parteiprogramm ein weiterer Rechtsruck stattgefunden hat: Neoliberale Werte werden teilweise mit xenophoben, rassistischen Elementen verbunden und autoritäre Ideologeme gewinnen an Bedeutung. Die Autorinnen untersuchen anschließend die Frauen- und Familienpolitik der FPÖ, wie sie in freiheitlichen Medien dargestellt werden. Sie werteten hierzu die "Neue Freie Zeitung" (NFZ) die "Freien Argumente" (FA), einige Reden des Bundesparteiobmannes Dr. Jörg Haider zu ordentlichen und außerordentlichen Bundesparteitagen sowie dessen 1993 und 1997 erschienenen Bücher aus. Die Medienanalyse umfasst ferner aktuelle Bestrebungen in den Bereichen Frauen- und Familienpolitik, wie sie von der ÖVP-FPÖ-Führung entweder bereits umgesetzt wurden oder im Regierungsprogramm festgehalten sind. Im Ergebnis wird ein sehr traditionelles Frauenbild der FPÖ festgestellt, und der Vergleich der Parteiprogramme lässt erkennen, dass das Rollenverständnis der FPÖ deutlich konservativer geworden ist. Die Autorinnen untersuchen darüber hinaus das politische Engagement von FPÖ-Funktionärinnen, die Repräsentanz von Frauen im politischen System Österreichs sowie allgemeine politische Einstellungen und das Wahlverhalten. (ICI2)
Konsequenzen für die (Frauen-)Politik - Gegenstrategien zum Rechtsextremismus
In: Rechtsextreme Parteien - eine mögliche Heimat für Frauen?, S. 423-431
Wie die Ergebnisse im vorliegenden Sammelband zeigen, stellen rechtsextreme Parteien in Europa durchaus eine potenzielle politische Heimat für Frauen dar. Denn es ist offenbar nicht nur der Protest aufgrund unbefriedigender Lebensbedingungen, der Frauen rechtsextreme Parteien wählen lässt, sondern es sind vielfach auch einzelne Ideologeme, die von ihnen aufgegriffen werden. Nach Einschätzung der Autorin liegt in der von rechtsextremen Parteien versprochenen Dominanz der Mehrheitskultur ein wesentliches Attraktionselement für Frauen. Der Zuspruch von Frauen wird sich sicherlich erhöhen, wenn zum einen rechtsextreme Parteien einen weniger aggressiven politischen Stil pflegen und zum anderen zwischen den Lebensentwürfen von Frauen und deren Realisierbarkeit aufgrund fehlender politischer Gegensteuerung weiterhin größere Diskrepanzen bestehen. Die Autorin listet in ihrem Schlussbeitrag einige Strategien auf, um gegen die Affinitäten von Frauen zum Rechtsextremismus erfolgreich anzugehen. (ICI2)
Rechtsextremismus - rechtsextreme Parteien: Begriffsdiskussion, Erklärungsmodelle und Parteienspektrum
In: Rechtsextreme Parteien - eine mögliche Heimat für Frauen?, S. 27-60
Die Autorinnen weisen darauf hin, dass über den Begriff des Rechtsextremismus ein hohes Maß an Unklarheit besteht. So wird in einer Auswahl von Forschungsliteratur der Begriff "Rechtsextremismus" bzw. "rechtsextremistisch" mit insgesamt 37 unterschiedlichen Bedeutungsdimensionen versehen. Angesichts dieser sprachlichen und inhaltlichen Mehrdeutigkeit ist es nach Meinung der Autorinnen notwendig, sowohl die Begriffsdefinition als auch die Begriffswahl zu hinterfragen. Am häufigsten werden in der Forschungsliteratur die Bezeichnungen Rechtsextremismus, Rechtsradikalismus und Rechtspopulismus - ebenfalls in sehr unterschiedlicher Weise - verwendet, die im vorliegenden Beitrag einer näheren Betrachtung unterzogen werden. Es werden ferner einige Erklärungsmodelle für Rechtsextremismus diskutiert, z.B. die Individualisierungs- bzw. Modernisierungsthese und die Kontinuitätsthese. Die Autorinnen betrachten die Erklärungsmuster auch unter einem geschlechtsspezifischen Blickwinkel und gehen abschließend auf die Behandlung von rechtsextremen Parteien hinsichtlich der Definitionen und Zuordnungen sowie der Auswahl der Parteien ein. (ICI)
Das Medium Spielfilm in Zeitgeschichte und politischer Bildung am Beispiel von "Schindlers Liste"
In: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Band 25, Heft 1, S. 61-66
"Mit einem Spielfilm eine österreichweite 'Kinoaktion' für SchülerInnen zu initiieren, läßt nach den Besonderheiten des Films 'Schindlers Liste' und nach den Erwartungen der Filmvorführungen im großen Ausmaß fragen - und vor allem, welchen Beitrag eine solche Initiative zur Politischen Bildung und Vermittlung der jüngeren Geschichte leisten kann. Der vorliegende Artikel faßt die wesentlichsten Ergebnisse der Evaluationsstudie zu dieser Filmaktion zusammen. 'Schindlers Liste' machte betroffen, er vermochte vor allem die affektive Ebene anzusprechen. Deutlich wurde auch der hohe Stellenwert, den Visualisierung von Geschichte für die Jugendlichen hat. Aber: Es bedarf einer 'Einbettung in den Unterricht', also einer intensiven Vor- und Nachbesprechung, der Vermittlung von Hintergrundwissen und Zusammenhängen sowie der (emotionalen) Aufarbeitung des Gesehenen." (Autorenreferat)
Stigma asozial: geschlechtsspezifische Zuschreibungen, behördliche Routinen und Orte der Verfolgung im Nationalsozialismus
Das nationalsozialistische Regime wollte mit seiner Politik gegen als »asozial« stigmatisierte Menschen einen »reinen, arischen Volkskörper« schaffen. Dies betraf vor allem Junge und Arme. In die Umsetzung waren zahlreiche Behörden und Institutionen eingebunden – von der Fürsorge und den Arbeitsämtern bis hin zur Kriminalpolizei. Die mikrohistorische Analyse der Verfolgungspraxis in vier Gauen der »Ostmark« zeigt das Zusammenspiel, aber auch die Handlungsspielräume der einzelnen Behörden und AkteurInnen. Ebenso in den Blick genommen werden die Orte der Verfolgung und die geschlechtsspezifischen Aspekte im Umgang mit als »asozial« abgewerteten Frauen. Zahlreiche Lebensgeschichten geben Einblick in die nationalsozialistische Doktrin sowie die regional-lokalen Praktiken. Sie verdeutlichen die Konstruktionen von »Asozialität« und die individuellen Auswirkungen.